Colombia - Estados Unidos

Dank der SINTRAINAGRO für die
solidarische Unterstützung der AFL-CIO

Das Freihandelsabkommen
ist gestoppt!

  

Mit 224 gegen 195 Stimmen hat der US-Kongress am 10. April beschlossen, die parlamentarischen Beratungen über die Annahme des Freihandelsabkommens mit Kolumbien auszusetzen.

 

Zu den wichtigsten Argumenten der Mehrheit gehörten die Gewaltanwendung gegen Gewerkschafter und die anhaltende Verletzung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten. Vor einigen Wochen hielt sich eine Delegation der US-Zentrale AFL-CIO in Kolumbien auf und besuchte mehrere Gewerkschaftsorganisationen, darunter den Dachverband Central Unitaria de Trabajadores (CUT) und SINTRAINAGRO, deren Vorstand anhand von Unterlagen über die gewaltigen Schwierigkeiten bei der Ausübung von Gewerkschaftsrechten berichtete. AFL-CIO kehrte daraufhin mit dem Versprechen zurück in die Vereinigten Staaten, im Kongress ihre Kampagne gegen die Annahme des Freihandelsabkommens mit Kolumbien zu intensivieren. Dieser Einsatz wurde nun von Erfolg gekrönt.

 

Das Dankschreiben von SINTRAINAGRO an AFL-CIO im Wortlaut:

 

 

 

Sindicato Nacional de Trabajadores

de la Industria Agropecuaria

 

Bogotá, D.C., 11. April 2008

 

An die Kollegen

 

An die Kollegen

JOHN SWEENEY

Vorsitzender

LINDA CHAVEZ

Stv. Vorsitzende

STANLEY GACEK

Generalsekretär

AFL-CIO - Washington, DC

 

Liebe Kollegen,

 

Der Nationale Gewerkschaftsbund der Beschäftigten der Land- und Viehwirtschaft (Sindicato Nacional de la Industria Agropecuaria - SINTRAINAGRO), eine Mitgliedsorganisation der Internationalen Union der Lebensmittel- und Landwirtschaftsarbeiter (IUL), hat mit grosser Befriedigung die Entscheidung des Kongresses der Vereinigten Staaten über die Aussetzung der Beratungen über die Annahme eines Freihandelsabkommens zwischen den USA und Kolumbien zur Kenntnis genommen.

 

Die Kongressmehrheit verband ihre Entscheidung mit der Forderung nach einem verstärkten Einsatz der kolumbianischen Regierung für die Menschenrechte, das Leben von Gewerkschaftern und die Anerkennung des Rechts auf Zusammenschluss, freie gewerkschaftliche Betätigung und Kollektivverhandlungen sowie nach authentischen Fortschritten auf diesen Gebieten. Dies wäre ohne die unschätzbare solidarische Unterstützung der US-Gewerkschaftsbewegung, die zusammen mit dem Dachverband CUT den Widerstand gegen das Freihandelsabkommen angeführt hat, unmöglich gewesen.

 

SINTRAINAGRO wird auch weiterhin alles Notwendige unternehmen, damit das Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten nicht zu einem Instrument wird, das die transnationalen Unternehmen und die grossen Wirtschafts- und Industriegruppen bevorzugt, denn während in den Vereinigten Staaten die Arbeit prekärer wird, nimmt in Kolumbien die Verarmung zu und damit die Arbeitslosigkeit und Vertreibung aus der Landwirtschaft.

 

SINTRAINAGRO ist ein Opfer der Position des Staates, der über das Sozialministerium in einer offenen Allianz mit den Unternehmen des Blumenhandels die Gründung von Gewerkschaftsgruppierungen verhindert, indem er ihnen jegliche rechtliche Anerkennung verweigert und damit den Unternehmen bei der Entlassung von Arbeitnehmern und leitenden Gewerkschaftsmitgliedern freie Hand lässt.

 

Aus den genannten Gründen bedanken wir uns noch einmal im Namen unserer 20.000 organisierten Landarbeiter, der mittleren Leitungsgremien und des nationalen Vorstands für den Einsatz und das Engagement der AFL-CIO im Kampf gegen das Freihandelsabkommen.

 

Mit besten Grüssen

 

 

        GUILLERMO RIVERA                                                 ADELA TORRES
             Vorsitzender                                            Generalsekretärin

 

 

Kopien an: Internationales und Regionales Sekretariat der IUL, Gewerkschaftsdachverband CUT, Kolumbianischer Bund der Lebensmittelbeschäftigten UNAC, nationale und internationale Gewerkschaftsbewegung, Sozialministerium.

 

 

 

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