Ein Entwicklungsplan für den Milchsektor unter Beteiligung der Arbeitnehmer

 

Eine mehrköpfige ATILRA-Delegation nahm in Vertretung der Beschäftigten der argentinischen Milchindustrie an der öffentlichen Vorstellung des von der Abteilung Milchwirtschaft vorgelegten Entwurfs für einen Arbeitsplan teil. Die Veranstaltung fand am 18. Februar im Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischereiwesen statt.  

 

Der stellvertretende Landwirtschaftsminister Lorenzo Basso übernahm die Begrüssung. “Die Regierung beabsichtigt nicht nur, ein gut organisiertes Ministerium zu übergeben, sondern auch einen Plan für jeden Sektor zu erarbeiten. Für die Milchwirtschaft liegt bereits der Strategische Entwicklungsplan für die Milchproduktionskette Argentinien 2020 (Plan Estratégico de la Cadena Láctea Argentina 2020 -  PEL) vor; seine Überarbeitung sollte zur Erarbeitung eines neuen Plans führen, der zusätzliche Elemente berücksichtigen muss. In die Erstellung des Plans  sollten alle Sektoren einbezogen werden, und Sie (ATILRA) müssen am Entscheidungsprozess mitwirken”, betonte der stellvertretende Minister. 

 

Arturo Jorge Videla, für den Bereich Milchwirtschaft zuständiger Staatssekretär, wies seinerseits darauf hin, dass der Entwurf des Arbeitsprogramms der Abteilung Milchwirtschaft  “vier Aktionslinien für die Umsetzung der von unserer Abteilung verfolgten Politik für die Milchwirtschaft festlegt. Der Entwurf liegt jetzt sowohl dem nationalen Milchrat vor, in dem die wichtigsten Provinzen mit ihren Verantwortlichen vertreten sind, denen das Dokument zugestellt wurde und mit denen wir zusammenarbeiten, als auch den wichtigsten Akteuren, die von ihm profitieren werden, nämlich die Milcherzeuger und dabei schwerpunktmässig die mittleren und kleinen Erzeugerbetriebe, bei denen besonders zu berücksichtigen ist, dass viele von ihnen mit gepachtetem Land arbeiten.   Unserer Ansicht nach ist es wesentlich, politische Handlungslinien zu definieren und politische Entscheidungen zu treffen, mit denen diese Erzeuger unterstützt werden, die sowohl die Produktion als auch die Arbeitsplätze in der Molkereiindustrie und im gesamten Milchsektor sichern”.

 

Wie Videla ergänzend erläuterte, beabsichtigt der Plan nicht nur, bestehende Arbeitsplätze zu sichern, sondern darüberhinaus, neue zu schaffen. Wie er weiter betonte, muss “der Plan so umfassend wie möglich verankert werden, wozu politische Definitionen erforderlich sind, die es dem Sektor ermöglichen, sich mittel- und langfristig neu auszurichten, vor Allem muss er aber das Fortbestehen der kleinen und mittleren Erzeugerbetriebe, die Milcherzeugung und die Arbeitsplätze einschliesslich einer starken, wettbewerbsfähigen Industrie sichern, die sich nicht auf die volle Versorgung des Inlandsmarktes beschränkt, sondern auch als gewichtiger Akteur auf dem internationalen Markt auftritt”.  

 

Die Vorstellung des Entwurfs für das Arbeitsprogramm der Abteilung Milchwirtschaft erfolgte durch den nationalen Direktor für sektorielle strategische Planung, Roberto Enrique Socin.

 

In ihrem Bericht räumt die Abteilung Milchwirtschaft ein, dass der Sektor wie in anderen Ländern von einem starken Konzentrationsprozess betroffen ist, der mit einem alarmierenden Rückgang der Erzeugerbetriebe einhergeht. “Vor 20 Jahren gab es in Argentinien rund 50 Tausend Melkstellen, gegenüber 10 oder 11 Tausend heute“, führte Socin aus.

 

“Trotzdem liegt die Milchwirtschaft bei der Bereitstellung von Arbeitsplätzen an sechster Stelle, während sie bei der Einkommensverteilung den vierten Platz einnimmt”, fügte er hinzu.

 

Er betonte auch, dass die Milcherzeugung im Gegensatz zur Sojaproduktion eine Tätigkeit darstellt, die die Menschen ans Land bindet. “Wo es Milcherzeugung gibt, leben auch Menschen, gibt es Siedlungen”, erklärte er.

 

Der Generalsekretär von ATILRA, Héctor Ponce, hob die Absicht des Ministeriums hervor, alle beteiligten Akteure an der Ausarbeitung des Plans mitwirken zu lassen: “Die Nachhaltigkeit dieses Plans wird von der Partizipation und dem Einsatz all derer abhängen, die ein Teil des Milchsektors sind, und muss über die Absichten der Regierung hinausgehen, wenn er zu einer für das ganze Land verbindlichen Politik werden soll”.

 

Abschliessend nahm der Staatssekretär für den Milchsektor eine Einladung an, vor der Internationalen Konferenz des Milchsektors der UITA, der vom 9. bis 12. März in Buenos Aires und Sunchales stattfinden wird, zu sprechen und das Profil seines Arbeitsplans vorzustellen.

 

Buenos Aires, Gerardo Iglesias

Rel-UITA

22. Februar 2010

 

 

 

 

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