El Salvador

Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

 

 

IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit

 

Salvadorianische Konservenarbeiter kämpfen für ihre Gewerkschaft - Aufruf zu internationaler Unterstützung

 

An die IUL Web-Site geschickt am 11-Jul-2007

 

Die IUL mobilisiert internationale Unterstützung gegen das gewerkschaftsfeindliche Vorgehen in einer Konservenfabrik in La Unión, El Salvador, die dem transnationalen Thunfischverarbeiter Calvo gehört, dem weltweit viertgrößten Unternehmen in diesem Sektor. Neben seinen Betrieben in Spanien besitzt das Unternehmen Produktionsanlagen in Brasilien, Italien und El Salvador, wo die Unternehmensleitung die gewerkschaftliche Organisierung ihrer Arbeitnehmer brutal bekämpft.

Calvo nahm seine Betriebstätigkeiten in El Salvador 2002 auf, wofür es Gelder der öffentlich-privaten spanischen Agentur für Auslandsfinanzierungen COFIDES in Anspruch nehmen konnte. Von Beginn an gewerkschaftsfeindlich, entließ das Unternehmen 2004 rund 300 Arbeiterinnen, als diese die Arbeit niederlegten, um gegen unerträgliche Arbeitsbedingungen zu protestieren. 2006 musste das Unternehmen die unbequeme Rolle eines politischen Lobbyisten übernehmen, um sich für die Ratifizierung der IAO-Übereinkommen über Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen durch die Regierung El Salvadors einzusetzen - eine Voraussetzung für den zollfreien Zugang zum Markt der Europäischen Union im Rahmen ihres Allgemeinen Präferenzsystems. Die IAO-Übereinkommen wurden vom gesetzgebenden Organ im August 2006 ratifiziert - und Anfang dieses Jahres gründeten Calvo-Arbeitnehmer eine Gewerkschaft - die SGTIPAC - die beim Arbeitsministerium rechtmäßig eingetragen wurde und dem Landesgewerkschaftsbund CSTS angehört.

Calvo schlug unverzüglich zurück. Im Februar und März wurden drei Gewerkschaftsführer entlassen; die Unternehmensleitung weigerte sich, die SGTIPAC anzuerkennen oder mit ihr zu verhandeln; und darüber hinaus griff das Unternehmen zu rechtlichen Maßnahmen, um Gewerkschaftsmitglieder und -anhänger einzuschüchtern, wobei sie gleichzeitig eine arbeitgeberhörige Gewerkschaft gründete, um die SGTIPAC zu bekämpfen. In jüngster Zeit mussten sich Arbeitnehmer Tests an einem Polygraphen ("Lügendetektor") unterziehen, die unter anderem die "Loyalität" gegenüber ihrem Unternehmen und ihre Einstellung zur Gewerkschaft betrafen.

Die IUL-Lateinamerika hat die Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaft unterstützt, indem sie unter anderem bei der salvadorianischen und der spanischen Regierung und bei COFIDES intervenierte, eine Klage beim IAO-Ausschuss für Vereinigungsfreiheit unterstützte und den Besuch von Delegationen gewerkschaftlich organisierter Calvo-Arbeitnehmer aus Spanien und Brasilien organisierte.

Ihr könnt die Kampagne unterstützen, indem ihr hier klickt, um über die Website der IUL-Lateinamerika an den salvadorianischen Arbeitsminister, den spanischen Botschafter in El Salvador und den Leiter von Calvo El Salvador eine Botschaft zu senden. In dieser Botschaft werden die unverzügliche Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschaftsführer unter voller Lohnnachzahlung, die Beendigung aller Schikanen und Einschüchterungsmaßnahmen gegen die Gewerkschaft, offizielle Verhandlungen zur Lösung innerbetrieblicher Probleme und der Abschluss eines Tarifvertrags sowie die Einstellung jeder Unterstützung für die 'gelbe' Betriebsgewerkschaft gefordert.

Wir danken euch im Voraus für eure Solidarität und Unterstützung.

 

 

 

 

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