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     Brasilien - Sidrolandia

 

Kundgebung für MENSCHENWÜRDIGE  ARBEITSBEDINGUNGEN bei CARGILL

Mit Siderlei de Oliveira 

Wie weit geht CARGILL?

 

Wiederholt hat der Vorsitzende der CONTAC, Siderlei de Oliveira, seine Entrüstung und Bestürzung angesichts der menschenfeindlichen Politik des transnationalen US-Unternehmens gebenüber seinen Beschäftigten in Brasilien zum Ausdruck gebracht. Sirel sprach mit dem Vorsitzenden der Nahrungsmittelgewerkschaft und Präsidenten des nationalen Instituts für betrieblichen Gesundheitsschutz der CUT über seine Eindrücke von der Kundgebung vom vergangenen Samstag, dem 21. Juli, in Sidrolandia, Mato Grosso do Sul, und die nächsten Schritte der Gewerkschaft.

 

Siderlei de Oliveira während der Kundgebung für

MENSCHENWÜRDIGE ARBEITSBEDINGUNGEN

bei CARGILL

-Wie schätzt du die Kundgebung vor dem CARGILL – Werk in Sidrolandia ein?

-Bei der Kundgebung ging es vor allem um zwei Dinge: zum Einen, die Würde des indigenen Terena-Volks angesichts des barbarischen Vorgehens des Unternehmens wieder herzustellen, nachdem am 28. März in dem Werk einer seiner Angehörigen, MARCOS ANTONIO PEDRO, bei einem schrecklichen Unfall ums Leben gekommen war. Und als ob das noch nicht genug wäre, erklärte CARGILL später, dass sein Tod nicht auf einen Unfall zurück zu führen sei, sondern Selbstmord gewesen sei. CARGILL gibt damit dem Opfer die Verantwortung und verletzt so noch einmal die Kultur und das Empfinden der Terena.

Zum Anderen belegte die Kundgebung erfolgreich die Bestürzung und Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen wegen der zahlreichen Arbeitsunfälle und arbeitsbedingten Krankheitsfälle im Werk Sidrolandia, angesichts derer das transnationale Unternehmen dieselben Methoden gebraucht wie nach dem Tod von Marcos Antonio Pedro. Wir konnten vor Ort einen typischen Fall beobachten: die Kündigung aus einem berechtigten Grund (und ohne Rechtsansprüche) einer schwangeren Arbeitnehmerin, obwohl schwangere Frauen nach brasilianischem Recht Kündigungsschutz genieβen.

 

-Wann liegt ein berechtigter Kündigungsgrund vor? Etwa bei einem schweren Verstoβ wie z.B. einem Diebstahl?

-Ja, oder wenn das Unternehmen den Beschäftigten betrunken am Arbeitsplatz vorfindet, oder bei ähnlich schwerwiegenden Verstöβen. Bei CARGILL ist es nun so, dass die Firma ganz genau weiβ, dass sie vor Gericht alle Prozesse mit dieser Begründung verlieren wird. Deshalb wandelt sie zu einem späteren Zeitpunkt die gerechtfertigte Kündigung ohne Ansprüche um in eine Kündigung mit Rechtsansprüchen, allerdings ohne der verunglückten Person oder der schwangeren Frau ihren stabilen Arbeitsplatz zurück zu geben. Damit schafft sich die Firma diese Beschäftigten vom Hals, wie sie es von Anfang an vorhatte.

 

-Ist das so üblich in Brasilien?

-Nein, in der Lebensmittelindustrie ist es das einzige Unternehmen, das so vorgeht, um sich aus seiner Verantwortung gegenüber kranken und verletzten Kolleginnen und Kollegen zu stehlen. Wenn ein Unternehmen so mit Kranken und Schwangeren verfährt, kann man sich vielleicht vorstellen, wie mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Fabrik umgegangen wird.

 

-Zum Abschluss der Kundgebung wurde einstimmig ein Forderungskatalog für Verhandlungen mit der Firma und dem nationalen Beschäftigtenkomitee von CARGILL angenommen. Was sind seine wichtigsten Punkte?

-Reduzierung des Arbeitstempos; Reduzierung der Arbeitszeit auf täglich sechs Stunden; Anerkennung der vom Gewerkschaftsarzt ausgestellten Krankheitsbescheinigungen; Gründung eines Betriebskomitees im CARGILL – Werk und Schluss mit dem “Krankenlager” im Werk, oder anders gesagt: Verletzte Beschäftigte gehören nicht in die Firma und müssen den Sozialversicherungsschutz in Anspruch nehmen können.

 

-Und die nächsten Schritte?

-Nach diesem wichtigen Ereignis mit Hunderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern müssen wir sehen, ob CARGILL unsere Forderungen erfüllt; wenn nicht, beginnen wir einen unbefristeten Streik in allen brasilianischen Werken dieses transnationalen Unternehmens.  

Gerardo Iglesias, Sidrolandia

© Rel-UITA

23. Juli 2007

 

 

 

 

acto por la DIGNIFICACIÓN del TRABAJO en CARGILL

 

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