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     Argentinien

Mit Norberto Latorre

Neuer Erfolg für die UTHGRA

Tarifabschluss für 200 Tausend Beschäftigte

 

Die Union der Beschäftigten des Tourismus-, Hotel- und Gaststättengewerbes von Argentinien (UTHGRA) hat heute eine weitere Verhandlung erfolgreich abgeschlossen. Der Abschluss sieht Reallohnerhöhungen für die Beschäftigten von Cafés, Restaurants und Ein- bis Vier-Sterne-Hotels vor. Sirel sprach mit dem Schatzmeister der UTHGRA, Norberto Latorre, über die Einzelheiten der Verhandlungen und der Vereinbarung.

 

 

-Wer war ihr Gegenspieler in diesem Konflikt?

-Auf Arbeitgeberseite waren es die Unternehmen im Argentinischen Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes (FEHGRA), in dem 90 Prozent der Betriebe mit rund 200 Tausend Beschäftigten zusammen gefasst sind. Der Verband vertritt Cafés, Restaurants und Ein- bis Vier-Sterne-Hotels. Ihr erinnert euch vielleicht, dass mit den Fünf-Sterne-Hotels bereits eine Lohnerhöhung und die Anerkennung der Kategorien vereinbart wurde, was Vorstufe und Bezugspunkt für diese Verhandlungen war.

 

-Was sieht der Abschluss im Einzelnen vor?

-Wir haben rückwirkend zum 1. Juni  Erhöhungen in einer mit den Fünf-Sterne-Hotels vergleichbaren Gröβenordnung, also je nach Kategorie zwischen 18 und 26 Prozent, durchgesetzt, vor allem in den Drei-Sterne-Häusern, in denen die meisten Beschäftigten arbeiten. Sobald die jetzige Lohnerhöhung ab April 2008 fester Bestandteil des Gehalts wird, tritt automatisch eine 30-prozentige Erhöhung auf die jetzt vereinbarte Erhöhung in Kraft. Um es noch einmal klar zu machen: Wenn ich jetzt 200 Pesos Lohnerhöhung erhalte, kommen im April 2008 weitere 30 Prozent auf diese Summe hinzu, also 60 Pesos.

 

-Im April 2008 gibt es also eine neue Verhandlungsrunde?

-Das ist richtig. Verhandlungsgrundlage wird die Entwicklung der Lebenshaltungskosten bis zu dem genannten Zeitpunkt sein.

 

-Das bedeutet eine eindeutige Einkommensverbesserung…

-Ja, und zwar nach Regionen gestaffelt im ganzen Land. Zunächst haben wir eine Grundvereinbarung ausgehandelt, die anschlieβend durch Sondervereinbarungen für die Provinzen Calafate, Feuerland und die Hauptstadt ergänzt wurde. In der Stadt Buenos Aires erhalten die Beschäftigten 16 Prozent mehr als im Landesinnern, da wir der Auffassung sind, dass es deutliche Kaufkraftunterschiede zwischen den Regionen gibt, dass in manchen der Tourismus stärker ist als in anderen und dass es unterschiedliche Arten von – teurem und weniger teurem – Tourismus gibt.

 

-Welche Aktionen hattet ihr geplant, die Dank des Abschlusses jetzt nicht mehr nötig sind?

-Für heute waren Demonstrationen und “Mahnwachen” vor bestimmten Hotels und Restaurants geplant, und wir waren schon auf einen vollständigen landesweiten Streik am 20. vorbereitet, wenn hier in Argentinien der mittlerweile traditionelle “Tag des Freundes” gefeiert wird, an dem die Restaurants von morgens bis abends voll sind. Die Presse hatte darüber ausführlich berichtet, und die Bevölkerung war sehr gespannt.

 

-Welche Rolle hat das Arbeitsministerium gespielt?

-Wir hatten darum gebeten, den Arbeitgeberverband zu den Verhandlungen zu laden, und meiner Ansicht nach spielte die stellvertretende Arbeitsministerin, Noemí Rial, eine wichtige Rolle, denn sie nahm mit ihren wichtigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Verhandlungen teil und forderte uns dazu auf, zu einer Einigung zu gelangen. Zwischenzeitlich hieβ es sogar: “Niemand verlässt den Raum, bevor eine Einigung erzielt ist”. Dabei stand auch eine mögliche “obligatorische Schlichtung” durch das Ministerium im Raum, womit wir keinerlei Kampfmaβnahmen hätten ergreifen können. Wir hatten unsererseits klar gestellt, dass wir eine mögliche Entscheidung auf der Grundlage dieser Bestimmung vor dem am Freitag, dem 20. Juli, geplanten Streik nicht anerkennen würden. Schlieβlich haben wir heute morgen um 3 die Einigung erzielt, die zwar nicht alle unsere Forderungen erfüllt, von der wir aber glauben, dass sie sich ihnen weitgehend annähert. Die Lohnerhöhungen gleichen nicht nur die Inflation aus, sondern machen verlorenes Terrain bei den Einkommen wieder gut.

Carlos Amorín

© Rel-UITA

19. Juli 2007

Carlos Amorín

 

 

 

 

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